Wurdest du mal aufgefordert, dich selbst zu beschreiben? Singlebörse. Personalbeauftragter. Profil. Meinen ersten Gedanken «Ist doch nicht schwer» musste ich nach ein paar Minuten eines Besseren belehren. Es ist alles andere als «nicht schwer». Wer bin ich?
Angestrengtes Nachdenken. Fleissig, pünktlich und teamfähig. Motiviert und neugierig, flexibel und unabhängig. OBERFLÄCHLICH. Meine Gedanken zeigen mir einen Vogel. Je mehr ich mich anstrenge, umso weiter entferne ich mich von Beruf und Alltag. Von Werdegang und Qualifikationen, Cultural Fit und Erwartungen.
Lieber als mich selbstkritisch zu hinterfragen, schliesse ich die Augen. Schwächen und Stärken. Ziele, Gefühle, Werte. Keine einfache Aufgabe. Im Zeitalter der sozialen Medien ist die eigene Denkweise oft animiert, etwas anderes sein zu wollen. Bewusstsein ausgeschaltet.
Ein paar Säckchen mit übrig gebliebenen Legosteinen. Die, die keinen Bauplan haben, bunt und besonderes. Es braucht Fantasie, um etwas daraus zu basteln. Farben, die nach allgemein geltenden Ansichten nicht harmonieren und Formen, die widersprüchlich hervorragend zusammenpassen.
Gedanken triggern Erinnerungen und Eindrücken. Darauf ist Verlass. Ich sehe die «Colorado» Mischung von Haribo. Es treffen unzählige Geschmacksrichtungen und Konsistenten aufeinander. Süss und salzig. Soft, knusprig und klebrig. Für jeden Geschmack ist etwas dabei.
Ich bin Kunst oder Kitsch. Herrlich und bedeutungslos. Was ich bin liegt auch im Auge des Betrachters. Ich tanze auf den Stufen der Karriereleiter, mal zwei auf einmal, mal zurück oder mit einem Satz nach oben – Begeisterung als Ansporn für Leistung.
Ich bin Papier und Bleistift! Ich lebe mit Gedanken und Geistesblitzen. Sie tummeln sich in Jacken und Mänteln auf kleinen Schmierzetteln und buhlen um Anerkennung. Sie begleiten mich. Ideen und Inspirationen. Konzepte, Pläne, Erleuchtungen. Ich bin ein Haufen Legosteine, buntes Konfekt und Wörterbuch. Bunt und verlässlich. Strukturiert und frei.
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