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1000 Zeilen für Dich - Stimmen im Ohr




Kein leeres weissen Blatt oder Schreibblockade - kein Schreibfluss im Stocken! Es sind Gedanken und Eindrücke, Erlebnisse und Empfindungen, die sich auf über 30 Seiten tummeln und alle wollen auf den heutigen Newsletter. Der zeigt jedoch den Entwürfen die kalte Schulter.

 

«Das kann warten. Was beschäftigt dich wirklich im Moment?» Es macht Klick. Virtuelle Papierknäuel landen im Kreativraum, wo sie erst einmal abwarten müssen. Beleidigt lassen all die Gedanken ihre Köpfe hängen. Arme verschränkt, Stirn in Falten. Sie strafen mich mit Schweigen und ziehen sich erst mal in ihr Schneckenhaus zurück. Sie werden ihre Chance erhalten.

 

Was ist wirklich los? 

Die Alarmglocken läuten an allen Ecken und Enden - das ist los! Terminplaner in 20 Farben. Post-its am Kühlschrank. Zettelwirtschaft ausser Kontrolle! Es ist Herbst und die Abreise nach Australien steht bedrohend über allen Terminen, Meetings, Besprechungen. Besuche. Einkaufslisten. Mitbringsel und letzter Arbeitstag. Abschiedstour. Abschiedskuchen. Abschiedsbotschaft. Alles muss?

 

Prioritäten verschieben sich täglich. Welche Priorität hat Priorität? Sie schubsen und stossen und die besten Plätze werden jeden Tag neu besetzt. «Was hat die, was ich nicht habe?» Prioritätenliste hat erst mal keine Priorität!

 

Müssen all die Aufgaben noch vor Reisebeginn erledigt werden? Muss alles vorher noch vom Tisch? Stresshormone freuen sich gerade über Ausschuss im Überfluss. Von Köln nach Mailand. Kein Kompromiss. Das Fest auf der Schwägalp ist Pflichtprogramm. Diverse Abendessen förmlich bis legere. Kündigt sich gerade ein stressbedingter Hörsturz an?  Es sind wohl nur die Stimmen im Ohr, die mir Befehle geben und den Moralapostel spielen - Recht haben sie!

 

Der Gefrierschrank ist schon fast leer, der Wein wird nur besser. Pflanzen haben bei mir sowieso keine Chance auf überleben, dem Kaktus wünsche ich einfach alles Gute.

 

Die Reisedokumente

Wie in jedem Jahr hielt mein Reisevisum den Stresspegel hoch. 19 Seiten und Fragen, die mein Leben entblättern. Wenn es der Sache dient! Auf Seite 5 macht das System nicht mehr mit - jetzt speichern! Erneute Versuche scheitern auf der gleichen Seite. Wieder melden sich die Stimmen im Ohr. Anruf an die Behörde. Warteschleife und irritierende Musik, die vor sich hinplätschert. Die psychologische Folter des Wartens im Wartemodus provoziert mit jedem Anruf neu und dann - «Hello, this is Jeff, how can I help». Guter Rat war zwar teuer, aber hat mich schlussendlich bis auf Seite 19 geführt. Das bewilligte Visum kam 3 Tage später. Prioritätenliste minus 1!

 

Nun, Pass, Visum, Geld. Erledigt! Schokolade und Käse besorgt! Die Abwesenheitsnotiz formuliert und die Abschiedsmail auch. Die Stimmen werden leise im Ohr. Die Vorfreude übernimmt.

 

Australien wartet mit Erholung und Zeit für Mich. Ich freue mich auf Planlosigkeit und den Sinn des Lebens. Ich freue mich darauf, die Dinge dem Zufall zu überlassen. Ziele will ich entspannt erreichen und Umwege sind erlaubt. Australien ist meine Zeit und die werde ich nutzen.

 

Bleibt gespannt!

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